Janggi (Das achtgeteilte Jahr)

Das achtgeteilte Jahr hatte „Monate“ zu 45 Tagen. Diese „Monate“ wurden aus 3 x 15 Tagen zusammengerechnet, gewissermaßen aus drei Halbmonden. Und diese 15-Tages-Einheiten zerfielen am Ende noch in 3 x 5 Tage. Und in dieser Form dürfte man auf dem Janggi einst das Jahr zusammengezählt haben. Aber der Reihe nach.
All die unterschiedlichen Schachbretter auf dieser Welt wurden aus einem ersten „Ur-Quadrat“ herausentwickelt. Das Ur-Quadrat beschreibt den Zeitraum zwischen den Sonnenwenden, (vgl. Abb. 1a). Oben wird dieser Himmelsraum von der Bogenlinie der Sonne zur Sommersonnenwende begrenzt und unten wird das Quadrat von der flachsten Bogenlinie der Sonne zur Wintersommerwende abgeschlossen. Abgesteckt wurde damit im Grunde der „Halbjahreszeitraum“. Dieser Halbjahreszeitraum wurde in Segmente unterteilt und ausgezählt. Aufgebaut wurden die Zählutensilien schrittweise. Deshalb sind zunächst einige Erklärungen sinnvoll, damit der Leser nachvollziehen kann, warum man nun gerade auf diese Weise das Jahr mitverfolgen wollte.

Das chinesische Schach wird Xiangqi genannt, das koreanische Schach trägt die Bezeichnung Janggi (Changgi). Diese Zählbretter illustrierten, wie im Laufe des Jahres die Höhe der Sonne changiert. Beide Begriffe scheinen zusammengesetzt aus Sha(n) und aus Qi. „Shan“ wurde gelegentlich mit dem Zusatz „der Große Berg“ versehen und gemeint war mit diesem Vergleich die Bogenlinie der Sonne, die sie tagtäglich in den Himmel schreibt, (vgl. Abb. 1A). Shan steht also für die Sonne (Schein) und, wenn man so will, für den Verlauf der Sonne. Und „Qi“ ist das Kalkulationsbrett, der Auszählungszeitraum, die Jahreszeit. Noch heute nennen die Chinesen alle Spielbretter „Qi“. Die Silben Qi oder Tchi oder Ki(n), das alles bezog sich einst ebenfalls auf die Sonne. Die Sonne war der „hohe König“ und der „große Wanderer“. Hiking heißt laufen und die irdischen Könige wollten so bedeutend sein, wie es die Sonne (High Kin-g) war und noch ist. Die Schachbretter begreife ich als Zeitzähltafeln, gespielt haben darauf nur die Unwissenden. –
Beide Schachbretter bestehen im Grunde aus 10 x 9 Linien, beide Bretter haben also 90 Schnittpunkte:

Das koreanische Janggi mit achteckigen Steinen.

Die Steine des Xiangqi sind rund:

Das chinesische Xiangqi.

Auf dem Janggi sind die Steine hingegen achteckig. Man wird in diesem Fall an das achtgeteilte Jahr denken. Immerhin erklären die Schachhistoriker, das Ziel des Schachspiels sei die „Umzingelung des Königs“ gewesen. Die „Unsterblichen Acht“, das waren die acht Zeiteinheiten des achtgeteilten Jahres.
Auf dem Xiangqi steht der König mit auf der Grundlinie und bildet dort, zusammen mit den anderen Steinen, eine „Neunheit“. Wer die Große Mondwende von 2 x 9 Jahren verfolgen will, braucht solch eine Neunerreihe als Deklinationshilfe. Die „Neunheiten“ gehören zu den ältesten Zeitzählformeln.-

Nimmt man nun aber die Könige, Bauern und Kanonen vom Brett, stehen in jeder „Ecke“ die gleichen vier Steine. Im achtgeteilten Jahr war der „Zeitraum zwischen den Sonnenwenden“ (der Halbjahreszeitraum) bekanntlich in „vier Sonnenstufen“ unterteilt. Diese vier Sonnenstufen zählte man fortwährend hoch in den Hochsommer und runter zum Winter. Auf der Grundlinie bekommen wir diese vier Steine jeweils „gespiegelt“ vorgeführt, also Wagen, Pferd, Elefant, Berater – Berater, Elefant, Pferd, Wagen. Daher hätten diese Steine einstmals sehr gut für diese vier Sonnenstufen die Bezeichnungen sein können. Diese Reihe wäre in dieser Anordnung eine Zählformel für das achtgeteilte Jahr gewesen. (Uns begegnen solche Reihen aus gespiegelt angeordneten 2 x 6 Zeichen ja auch und die standen für das zwölfgeteilte Jahr, meine ich.) Später versuchte man offenbar diese „Vierteilungs-Idee“ – im mathematischen Sinne – vom Halbjahr auf das Quartal zu übertragen. (Näheres dazu unter: „Schach“.) Die Himmelskundler waren ja gezwungen, die Rechenkunst und die Mengenlehre mitzuentwickeln. –

Solche Zählgitter mit 90 Stellplätzen passen zum viergeteilten Jahr, würden wir denken. Das Schach wird auch „das Spiel der vier Jahreszeiten“ genannt. (Dann erinnert die Aufstellung der Steine an die Swastika und ausgezählt wurden die „vier Himmel“, also die vier Quartale des 2 x 2 – Felder-Musters.)
Im Grunde dürfte man die Zeiträume fortgesetzt halbiert und geviertelt und dann versuchsweise tagesgenau ausgezählt haben.
So simpel ist die Sache aber nicht geblieben. Denn 360 Tage für das Sonnenjahr ist ein recht ungenaues Resultat, selbst für die damalige Zeit. Wahrscheinlich kam es den „Konstrukteuren“ des Brettmusters eher auf die Verbindung von bestimmten Merkziffern an. Solche Ziffern waren Kürzel für bestimmte himmelskundliche Ur-Lektionen. Die 9 x 10 Schnittpunkte des Brettes betonen einmal die 9 und die steht für die Große Mondwende. Denn die dauert grob 2 x 9 Jahre. Und dann wurde die 5 zur 10 verdoppelt. Der hochgenaue Zeitkreis, der aus fünf Halbjahren (oder eben 31 Vollmonden) bestand, wurde vielfach aneinandergereiht; beispielsweise wurde er verdoppelt zu einem 5-Jahres-Kreis zu 62 Vollmonden (oder eben 10 Halbjahren). Unser „magisches Quadrat“ betont also die 9 und die 10 höchstwahrscheinlich nicht ohne Grund. Auf diesen archaischen Zähltafeln schachtelte man unterschiedliche Ur-Lektionen ineinander und „harmonisierte“ sie auf diese Weise miteinander. Man suchte nach einer „Gesamtursache aller Erscheinungen“. Diese Vorgehensweise war die damalige Form der „Ganzheitlichkeit“. Eine solche Herangehensweise ist auch in vielen anderen Fällen ablesbar. – Jedoch wurden einige dieser Zeitformeln bald hochentwickelt. So mußte die grobe Zählformel für die Große Mondwende von 2 x 9 Jahren dringend verbessert werden. Viele dieser „magischen Quadrate“ konnten dann nicht mitentwickelt werden und wurden so unbrauchbar. In diesen Quadraten spiegelten sich bald Zeitrechnungen, die von den Gelehrten der damaligen Zeit als überholt zurückgewiesen werden mußten. Aber die Traditionalisten hielten an ihren einfachen und groben Orientierungsformeln fest.

Auf diesem 9 x 10 – Linien-Gitter ließ sich inzwischen auch das gesamte Jahr darstellen. Man konnte auf dem Brett nicht nur den Tag ablesen, sondern auch die momentane Position im Jahreszyklus ausmachen. Und das kam so. Die (grob geschätzte) Jahreszeit entnahm man ja gern auch den Fixsternen. Stichwort „Tierkreis“: Der Sternenhimmel dreht sich einmal am Tag um sich selbst, (so sieht das für die damaligen Himmelsbeobachter jedenfalls aus). Aber er dreht sich eben auch einmal im Jahr um sich selbst. Daher wurde die „Sternentapete“ in acht Keile (Tortenstücke) geteilt, wie Abb. 1c es darstellt. Auf diese Weise wurden die „acht Monate“ des Sonnenjahres (vgl. Abb. 1b, unten) in eine Kreisdarstellung (s. Abb. 1c) übersetzt. Der „Ur-Kubus“, das Zeitzählbrett dreht sich jetzt mit und wird zur „Mühle“. Die „Sonnenzeit“ und die Tierkreis-ähnlichen Peilkonzepte werden zusammengeführt. Ableiten läßt sich das alles aus dem Gesamt der Artefakte:

Der Palast
Der „König“ steht im Janggi auf einem herausgehobenen Extrafeld, (vgl. Abb. 2). Es sind ein paar Worte zu diesem Zeichen nötig. Das Zeichen ist das alte 2 x 2-Felder-Quadrat und es wird der „goldene Palast“ genannt, (s. Abb. 1b und 1c). Der „goldene Palast“ ist selbst bereits eine Sammelformel und steht für bestimmte Facetten der „Existenz“ bzw. der „Zeit“, die man inzwischen besprechen konnte. Aufgebaut wurden diese Bretter, wie gesagt, schrittweise. Das Zeichen besteht aus einem „Parallelkreuz“ plus „Diagonalkreuz“ plus dem „Ur-Quadrat“. Was diese Zeichen bedeuteten, wurde in den Kapiteln Der erste Kubus und Schach hergeleitet. Kurz zusammengefaßt: Der höchste Bogen der Sommersonne und der flachste Bogen der Wintersonne zirkeln im Himmel einen bestimmten Himmelsstreifen ab, (s. Abb. 1a). Wenn man aus diesem „Flußbett der Sonne“ (dem „Gelben Fluss“…) ein Stück „herausschneidet“, hat man die erste Etappe erzeugt: das Viereck.
Durch diesen Himmelsraum zieht die Sonne jeden Tag ihren Bogen. Aller paar Wochen schreibt dieser Sonnenbogen eine neue Zeile in das „Ur-Quadrat“ ein. Auf diesen „Zeilen, Stufen, Rängen“ konnte man dann die entsprechenden Tage abzählen. (Der Abakus läßt grüßen.)
Plutarch („Über Isis und Osiris“, Kap. 10) stimmt den Pythagoreern zu: der Poseidon stünde für den „ersten Kubus“. Der „erste Kubus“, das war unser Ur-Quadrat, meine ich. Das Ur-Quadrat wird zunächst mittig geteilt und man trennt den Zeitraum der hohen von dem der tiefen Sonne. Es gab Schachbretter, die mit Steinen in Form von Vögeln und Fischen besetzt wurden. Die Vögel zählten wohl die Tage der hochstehenden Sonne und die Fische dürften die Tage der tiefstehenden Sonne verkörpert haben. Ebenso steht ja der Neptun mit seiner unteren Körperhälfte im Lebensbereich der Fische und ragt mit seinem Oberkörper in den Luftraum. Und in dieser Art könnte der Sturm- und Wassergott Poseidon ganz gut mit den grundlegenden Erkenntnissen der Sonnenkundler zusammengewachsen sein. –

Alsdann zerfällt dieses Ur-Viereck in die sprichwörtlichen Quartale: es wird das 2 x 2-Felder-Muster daraus, (vgl. Abb.1b). Denn hoch oder tief am Himmel steht die Sonne sowohl im Halbjahr der steigenden Sonne als auch im Halbjahr der sinkenden Sonne – und das erzeugt eine senkrechte Trennlinie. So ungefähr war dieses 2 x 2-Felder-Quadrat gemeint. Das 2 x 2 – Felder-Quadrat begreife ich daher als eine Ganzjahresformel. Hingegen steht das Ur-Quadrat zunächst ja nur für den Zeitraum zwischen den Sonnenwenden und das ist nur ein Halbjahreszeitraum. Mit dem 2 x 2 – Felder-Brett wird also eine Aufbauleistung erkennbar.

Die Schachsteine sind bald zweifarbig. Die Tage der hohen Sonne zählt man mit weißen (oder glutroten) Steinen aus. Die Tage der tiefstehenden Sonne werden mit schwarzen (oder grünen) Steinen abgezählt. Auf diese Weise bleibt die allererste Zeitteilungsidee sichtbar, sie wurde derart auf den späteren Schachbrettern beibehalten. Durch die fortwährenden Zählungen von 4 x 90 Tagen dürften diese „Ur-Vierecke“ am Ende zu ordentlichen Quadraten geworden sein. (Vorher war das „Ur-Viereck“ – also „der Zeitraum zwischen den Sonnenwenden“ – oft nur ein „dünner Quader“, wie die Herme es zeigt. Die Herme war ein Kerbholz der Zeit mit Gesicht und Namen, vgl. Abb. 1a. – Auch die Mastaba und der Pyramidenstumpf nehmen Bezug auf den Gelben Fluss, s. Abb. 1a, unten.)
Und schließlich wird in dieses 2 x 2-Felder-Quadrat noch ein „Diagonalkreuz“ eingefügt, vgl. Abb. 1c. Zähltechnisch wird damit das 90-Tage-Quartal in 2 x 45 Tage unterteilt. – Das Xiangqi-Brett halbiert die 90 Tage übrigens ebenfalls, nur nicht diagonal, sondern mittels einer „Leerzeile“ horizontal, (vgl. Abb. 1b, unten). –
Das Diagonalkreuz halbiert die Quartale ebenfalls, es läßt nun aber ein achtfaches Peilkreuz entstehen und diese Darstellungsweise zielt auf den Sternenhimmel. Die „Sternentapete“ wird in acht „Tortenstücke“ (Keile) zerschnitten. Zur Zeitbetrachtung gehört neben der Sonnenkunde bald auch der sogenannte „Tierkreis“. Dieses achtfache Peilkreuz liefert das Gerüst für eine Denkschule, die im Daoismus Bagua genannt wird, auch: Pa Kua. Der Parcours ist phonetisch wie inhaltlich dicht dran, er bedeutet Weg, Rundweg, laufen. – (Auch der „hohe König“/ „High King“ bedeutet ja hiking/ laufen… Sonne wie Mond sind die „großen Wanderer“.) – Dieser Parcours aus „Raum“ und „Zeit“ sieht in einer Grafik so aus:

Pa Kua – Der Parcours der Zeit

Man redet von den „Unsterblichen Acht“ oder den „Acht Trigrammen“. Der Name „Acht Trigramme“ spielt auf acht Keile, Dreiecke, Winkel an. Bei den Gliederungen solcher Zeitkreise generierte man größere und kleiner Winkel – Angels… Unter- und Übergötter entstehen. Gemeint sind damit Zeiteinheiten. (Auf dem Backgammon-Brett sind die Winkel recht spitz, die meinen den Mondumlauf. Das Tempelportal wird von Säulen gerahmt und darüber liegt ein flacher „Dach-Winkel“, da ist eher das Sonnenpendel dargestellt… Unser Buchstabe „G“ ist im Kyrillischen und im Chinesischen eine Art „rechter Winkel“ (ein „L“) und der bedeutete einmal soetwas wie Zähleinheit. Das „L“ zählte in der Gematrie „30“; die Tage des Mondumlaufes wurden also einst mit dem „L“ angesprochen. Plötzlich wurden mit dem „Kantenwinkel L“ auch die 9 Jahre der Großen Mondwende bezeichnet, wie wir noch sehen werden.)

Oft wurden für Zeiteinheiten anthropomorphe Gestalten eingesetzt. Auch die sogenannten „acht himmlischen Unsterblichen“ sollten auf diese Weise anschaulich werden:

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Indische Lotos-Blüte mit beweglichen Blütenblättern, ca. 1101-1200. Ashmolean Museum, University of Oxford.

Solche Lotos-Blüten öffnen und schließen sich jeden Tag und natürlich entstehen und vergehen sie in jedem Jahr. Beides war vergleichend gemeint, denn die Sternentapete dreht sich einmal am Tag um sich selbst und sie dreht sich einmal im Jahr um sich selbst. All diese Püppchen, die in der Lotosblume sitzen, sitzen für den achten Teil des „Zeitkreises“. Theoretisch stehen sie damit für ein Achtel des Tages und für das Achtel des Jahres gleichermaßen. Rechenpotenzen bilden sich heraus. (Es gibt mythische Überlieferungen, die berichten, daß einst in einer Frucht viele, winzige Menschen gelebt hätten. Solche Erzähler tradieren noch das vergleichende Bild, sie wissen es aber nicht mehr zu deuten.)
Wenn wir uns nochmals die „Pa-Kua“-Grafik ansehen, (Abb. 4), so besteht dort jedes Tortenstück aus drei dicken Balken. Im Hinblick auf die Zeitrechnung zerlegen die drei Balken den 45 Tages-Abschnitt erneut, nämlich in 3 x 15 Tage. Jede „Unsterbliche Acht“ war also ungefähr drei Halbmonde lang. Die „acht Trinitäten“, das war ein Fachbegriff für ein Zeitzählkonzept, welches aus 8 x 3 Halbmonden zusammengefügt wurde. – Und die 15-Tages-Einheit konnte man schließlich noch in 3 x 5 Tage zerlegt. (Das läßt sich beispielsweise auch an koreanischen, goldenen Krone erkennen.)

Wie wird auf dem Janggi nun also das Jahr abgezählt?
Ich gehe davon aus, daß die beiden Könige auf dem Brett „Halbkönige“ sind, der rote König steht für das Halbjahr der hochstehenden Sonne, der grüne König für das Halbjahr der tiefstehenden Sonne. Um jeden Halb-König sammeln sich vier „Monatssteine“ an, danach hat das achtgeteilte Jahr seinen Kreis vollendet. Denn das Sonnenjahr wird jetzt im Kreise herum – mittels der „unsterblichen acht Tortenstücke“ – dekliniert, so, daß es mit der „Pa Kua – Lehre“ harmoniert. Es ist eine Quadratur des Kreises geworden.

1. Das Brett steht nicht (mehr) für das Quartal zu 90 Tagen und es meint auch nicht den Halbjahreszeitraum. Es steht für das Gesamtjahr. Man muß sich das Janggi-Gitter deshalb zusätzlich noch als in 2 x 2 große Felder unterteilt vorstellen, denn das 2 x 2-Felder-Brett galt dem Gesamtjahr. Nach wie vor sind mit diesen vier Feldern die vier Jahresviertel gemeint. Die roten Steine agieren in der oberen Bretthälfte und zählen die beiden Quartale der hochstehenden Sonne ab, die grünen Steine sind für die zwei Quartale der tiefstehenden Sonne zuständig. Aber man muß gedanklich in das Brett auch noch das Diagonalkreuz hineinsetzen, (vgl. Abb. 1c).

2. Die fünf „Bauern“ treten einzeln vor und bilden so eine Reihe von fünf Tagen. Wie auf jedem Abakus üblich, werden dann die Bauern auf die Ausgangslage zurückgestellt und ein anderer Zählstein zählt diese 5-Tage-Bündel auf.

3. Unter den fünf Bauern stehen die Kanonen. Die Kanone braucht drei Züge, um an den König anzudocken, wie wir in der Abbildung 2 sehen. 3 x 5 Bauern macht 15 Tage…

4. Auf der Grundlinie sind die beiden inneren Steine (die „Berater“) kleiner ausgefertigt. Das ist eine Besonderheit auf dem Janggi. – Die restlichen Steine auf dieser Linie sind größer und bilden links und rechts (in jedem Brettviertel) je eine „Dreiheit“.

5. Nehmen wir also an, mit dem unteren, linken Brett-Viertel zählte man die 90 Tage „nach Weihnachten“ an: Dazu wird nun jeden Tag ein grüner Bauer vorgesetzt. Am fünften Tag treten alle Bauern wieder in ihre Ausgangslage zurück und die Kanone (links unten) rückt ein Feld in Richtung König vor. Die Bauernreihe zählt die nächsten 5 Tage an und die Kanone rückt ein weiteres Feld vor. Am 15. Tag ist die Kanone am König angekommen. Alle Steine werden aber auf die Ausgangsposition gestellt, auch die Kanone, dafür wird jetzt der äußere Stein von der Grundlinie („Wagen“) ein Feld nach oben geschoben, er steht für die „ersten 15 Tage“. Nach weiteren 15 Tagen rückt der nächste Grundlinienstein vor (das „Pferd“) und am 45. Tag folgt der dritte (der „Elefant“). – Würden wir für den „Wagen“ den „Karren“ setzen und also den Esel, dann bildeten die drei Zählsteine eine aufsteigende Reihe: Esel-Pferd-Elefant. –

Damit ist nun eine der „Acht Trinitäten“ ausgezählt und der „Berater“-Stein wird von der Grundlinie an den König geschoben. (Dieser „kleine Stein“ stünde für den „kleinen Monat“, das halbe Quartal. – Im Bild eines Ba-Kua-Musters wären wir damit an der Diagonallinie angekommen. – Das Mühlebrett zählt die „Unsterblichen Acht“ in Form von drei Halbmonden ab.) – Die ganze Zähl-Prozedur wiederholt sich und dann sind 2 x 45 Tage durchschritten, das Quartal ist ausgezählt und die Tagundnachtgleiche steht an. Diese Kanone bleibt nun ebenfalls am König stehen und zeigt, daß auch der „große Monat“ (das Quartal) abgelaufen ist.
Mit den roten Steinen zählt man nun das obere linke „Quartal“ des Zählbrettes aus. Auch da wird erst der „kleine Monat“ und dann der „Gesamtmonat“ abgezählt, bis man ins dritte Viertel überwechselt. Und so sammeln sich reihum die acht Jahresteile rund um die beiden Könige an.
Das Janggi wurde nicht als Spielbrett aufgebaut, es war ein Denkhilfsmittel.

(C) 2021

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